SILVERSKIFF – REGATTA IN TURIN

10. November 2019

Im Gegensatz zu früher war auch in diesem Jahr Christa Perchermeier die einzige Vertreterin des MRSV bei dieser Regatta.
Mit Air Dolomiti E 195 Embraer E-Jet vom brasilianischen Flugzeughersteller Embraer flogen wir am Donnerstag über die Alpen. Die Gipfel waren bereits dick verschneit und die Sonne sorgte für scharfe Konturen.

Der Bus brachte uns bequem zu unserem Hotel GENIO, wo wir als alte Bekannte begrüßt wurden. Am Abend erwartete uns ein wunderschönes Konzert. Das Radiosinfonieorchester Turin spielte im Auditorium RAI unter der Leitung von Juraj Valcuha „Die Liebe zu den drei Orangen“ (Prokofjew) und den „Feuervogel“ (Strawinski). Einmalig schön! Der Dirigent zog uns in seinen Bann, wir waren von den Klangfarben und Rhythmen begeistert.

Filippi packte am Freitag auch Christas Boot aus, die Skulls dazu, und sehr bald probierte sie die Einstellungen. Kleine Veränderungen mussten noch vorgenommen werden und Christa ging auf die Strecke, nämlich auf … - ja wie heißt der Fluss?
Hilfestellung: Eine Kabarettistin sagte als Standlfrau am Viktualienmarkt zum Käufer: „Jo, wos Du als G´sicht hast, do sitzen jo andre drauf!“. Zu seinem Hosenträträ sagt man natürlich nicht diesen Ausdruck sondern einen kindgerechten. Und wenn man nur die erste Silbe sagt, wissen wir worauf Christa saß und fuhr.

Ich erging mich im „Parko Valentino“, beobachtete die grauen breitschwänzigen Eichhörnchen, verliebte mich in das Herbstlaub der Bäume am Ufer des Po, und war froh, die Sonnenbrille dabei zu haben (kurzfristig über Mittag sinnvoll).
Zum Abendessen entschied sich Christa für Gnocchi mit Steinpilzen, ich dagegen nur für Steinpilze in einer großen Schale, gut zubereitet. So beendeten wir den Abend.

Der Samstag gehört den Kindern: KINDERSKIFF-Regatta.

Auf der Piazza San Carlo, größer als der Marienplatz in München, fand ein riesiger Schokoladenmarkt statt. In unzähligen weißen Zelten wurden Produkte aus ganz Italien offeriert. Christa probierte an manchen Ständen, wenn es die vielen Besucher zuließen.

Am Regattatag zeigte das Thermometer 8 °C an. Die Wolken behielten ihre Last oben und Christa, mit der Startnummer 597, war fast die letzte Teilnehmerin. Der Regattaausrichter REALE SOCIETA CANOTTIERI CEREA hat, wie alle Jahre, die 600 Protagonisti organisatorisch bestens betreut. Jeder Teilnehmer erhielt neben seiner Startnummer eine farblich interessante Filippikappe, zwei Wadenschoner etc. in einem Beutel überreicht.

Vielleicht standen wir 20 Minuten an, um an den Steg zu gelangen? Jedenfalls war es ermüdend, besonders für diejenigen, die ihr Skiff und ihre Skulls alleine trugen. Wie sich manch einer anstellt, bis er endlich im Boot sitzt, unglaublich.
Christa musste deshalb ohne sich warm zu rudern zum Start, und schon zog sie mit kräftigen Schlägen davon. Es war halt kalt.

Die Preisverteilung zog sich bei diesen vielen Ruderern ziemlich in die Länge. Der hervorragende Regattasprecher rief die nächsten Ruderer zur Aufstellung, kommentierte die auf der Bühne Stehenden und denjenigen, der die Ehrung vornimmt. Ein Fotograf stellte die Gruppen ins rechte Licht und der Eintrag ins „Goldene Buch“ durfte auch nicht fehlen. Dabei wurde es kalt und kälter.

Endlich war Christa an der Reihe. Der Vorsitzende von CEREA gratulierte ihr, schmückte sie mit einer Medaille, überreichte ihr den

TROFEO SILVERSKIFF 1 ° CLASSIFICATO Turin 10 novembre 2019.

Danach übergab er ihr noch eine Trophäe in Form eines Skiffs in Holz, mit silbern glänzenden Auslegern und Aufbauten, dazu passende Skulls auf einem Brett, weil sie dreimal bei der Silverskiff-Regatta gewonnen hat.

Am Abend, nach dem Essen, lagen wir im Bett und schalteten den Fernseher an. Es wurden viele italienische Programme angeboten, uns gefiel der Sender
RTELLE CENTO DUE CINQUE (RTL 102,5).
Die neuesten Schlager werden da angekündigt und Schnellstsprecher donnern stakkatoartig ihre Ansagen, unglaublich beeindruckend. Dann wird gesungen, oft in englisch, dazu laufen synchron Videofilme, die an Komik oder Artistik nichts zu wünschen übrig lassen. Wirklich spannend.

Am Montag, während der Fahrt zum Flughafen, begann es zu regnen. Wir freuten uns über schöne Tage in Bella Italia.

WoPe