Das war nach langer Zeit mal wieder eine richtige Regatta wie sie sein muss, mit großem Feld, Wind, Sonne und guter Laune!
Zu unserem traditionellen RaSta-Cup hatten sich 52 Segler mit ihren ILCA Jollen angemeldet.
Ein kleiner Einschub an dieser Stelle: ILCA, Laser? Ja, Raider heißt jetzt Twix, Laser heißt jetzt ILCA – so wie die internationale Klassenvereinigung. Hintergrund ist ein komplizierter Streit um Baulizenzen und Namensrechte, der am Ende dazu geführt hat, dass das ansonsten unveränderte Boot nunmehr „ILCA-Dinghi“ heißt. Die vormalige „Standard“-Ausführung mit 7,6qm Segelfläche wird jetzt als „ILCA 7“, das Radial als „ILCA 6“ und das kleine 4.7 Rigg als „ILCA 4“ geführt. Und auch die ILCA 7 Segel haben jetzt einen Radialschnitt. Kompliziert? Na ja, es gibt zwar jetzt mehrere neue lizenzierte Hersteller und ein neues Logo, aber weiterhin darf am Boot als „One Design“ Klasse nichts verändert werden, was nicht ausdrücklich in den Klassenvorschriften erlaubt ist. Es gibt nur 3 Strecker (Baumniederholer, Unterliek, Cunningham), die Großschot und die Pinne, was aber vollständig ausreicht, um sehr viel falsch zu machen, so dass sich die Felder durchaus dem Können der Steuerleute entsprechend auf dem Regattakurs gut verteilen und zwischen ILCA 467 vermischen können. Und merkwürdigerweise ballt sich dann beim Zieleinlauf wieder alles zusammen, was das Mitschreiben der vielen ähnlichen 6-stelligen Segelnummern für jede Wettfahrtleitung zur Herausforderung macht… Vielleicht sollten wir die Regatta umbenennen in „ILCA 467 Cup“ und die Boote mit GPS-Trackern ausstatten? Ende des Einschubs und zurück zum Regattabericht.
Am Samstag war der Wind für Starnberger Verhältnisse so gut, dass nach einer kurzen und knackigen Ansprache von Wettfahrtleiter Philip Karlstetter sogleich alle ausliefen und die ersten Starts in der Reihenfolge ILCA 7 – ILCA 6 – ILCA 4 ohne Probleme durchgezogen werden konnten. Die kleinen ILCA 4 hatten einen kürzeren Kurs, daher blieb zwischen den Rennen keine Zeit liegen, und die nachfolgenden Wettfahrten wurden fast nahtlos angereiht. Am Ende des Nachmittags waren alle 4 Rennen der Ausschreibung im Kasten! Eine tolle Leistung der Regattaleitung, die nicht lang gefackelt hat und alles unter Kontrolle hatte. Ich kann mich nicht erinnern, wann das auf unserem See mit den wackligen Windverhältnissen im Sommer zum letzten Mal geglückt ist.
Während die vielen Pinsen im Ofen buken, wurden die Zieleinlauflisten dechiffriert, und am Ende gab es folgende Auswertung:
Bei den ILCA 7 hat souverän Christoph Tischer vom HSC mit 3 ersten Plätzen gewonnen, zweiter wurde Nico Schäfferling (BYC), dritter Steffen Pöhlmann (MYC). Bester MRSV-Teilnehmer war ich auf Platz 10 (siehe auch oben die Bemerkung zu den zahlreichen Bedienelementen des ILCA Dinghi).
Bei den ILCA 6 gab es insgesamt 25 gewertete Teilnehmer, und hier konnte unser MRSV in der Ergebnisliste punkten: Christoph Wurm (ASC) war mit 3 ersten Plätzen nicht zu schlagen, aber schon Platz 2 wurde von Marco belegt. Den 3. Platz erzielte Selina Eberle (HSC), unmittelbar auf Platz vier folgte dann unser Claas Gebauer, auf Platz 8 Lukas Bittmann, auf Platz 15 Emanuel Berthommé, auf 20 Thilo Frank, auf 24 Ferdinand Rouelle. Gratulation!
Bei den ILCA 4 konnte Anna Kleehammer (MRSV) einen guten 5. Platz ersegeln. Die Podiumsplätze belegten hier Lennart Reith (DTYC)c, Tamina Polte (BYC) und Alison Kordic (WYC).
Alle Details gibt es auf manage2sail.
Es war eine rundherum gelungene Veranstaltung, so sieht Werbung für unsere Klasse und für unseren Verein aus. Das Organisationskommittee um Joanna, Melita, Bettina und Marco hat auf alle Fälle tolle Arbeit geleistet.
Tim Gutheit