Herbstrudertour auf dem Rhein 2024

Text und alle Fotos: Thomas Bör

 

Der Rhein - sagen- und mythenumwobener Fluss - war das Ruderziel einer gemischten Gruppe Ruderer:innen von MRSV, MRC, TRV und Karlsruher RV Wiking vom 3.10. bis 6.10.2024.

Stromaufwärts nach Rastatt

Ausgangspunkt war der Karlsruher RV und es begann mit einer ambitionierten Tagesfahrt 15 km stromauf hin zum RC Rastatt. Wie ein roter Faden aller unserer diesjährigen Rudertouren zeigte sich auch das Rheinflußbett gut gefüllt und strömte - infolge der Tullaischen Rheinbegradigung - ungebremst in Richtung Binger Loch. Super, war der Kommentar der Revierkundigen, da könnt ihr ja einfach direkt über die Buhnen rudern….. Und nach 2 km strömungsfreiem Einrudern im Karlsruher Hafen ging die „flotte“ Fahrt auch schon los. Zentimeter für Zentimeter arbeiteten wir uns den Strom in wahrstem Sinne bergauf. Jede Buhne wurde von den Bootsbesatzungen mit je „5 Dicken“ bezwungen  - und es waren unzählige Buhnen. Erstes Verschnaufen nach ca. 2 Stunden im Altarm bei Kastenwörth. Nächste Hoffnung der Auer Altarm, aber auch hier hatte sich der strömungsfreudige Rhein seinen Weg durch Flora und Fauna gesucht. Was weiter bedeutete, jede Ruderpause war mit einem kapitalen Streckenrückschritt verbunden. Also weiter über einen überströmten Damm und anschließend im Überlauf wieder rein auf den Rhein. Nach fünf Stunden Plackerei - und das Ziel noch lange nicht greifbar - entschlossen wir uns zur Umkehr. Und jetzt schossen wir förmlich auf die stoisch im Strom befestigten Fahrwassertonnen zu, was den Steuerleuten höchste Konzentration abverlangte. Die Folgen einer Tonnenkollision für ein Ruderboot, zeigte ein „zweigeteiltes“ Ruderboot im Karlsruher RV.

Weitaus gemütlicher war der Tagesausklang im zünftigen Badisch Brauhaus mit hausgebrauten Getränken und Speisen.

 

Der erste Glühwein des Winterhalbjahres

Tag 2 unserer Rudertour startete mit einem eindrucksvollen Sonne-Wolken-Mix. Vergessen war die mühsame gestrige Tagestour, denn ab heute strömte der Rhein in unsere Fahrtrichtung. Das war eine echte Erleichterung, aber dafür blies uns ein kalter Nordwind entgegen und sorgte für typische Wind gegen Strömung Wellen. Hinzu kamen - wie gestern auch - der rege Schiffsverkehr auf dem Rhein, dessen Wellen wir aber souverän abritten. Mittagspause mit warmen Getränken und Speisen beim RV Rhenania Germersheim. Für einige der erste Glühwein im Jahr. Gut gestärkt verlief die weitere Tagesetappe bis Speyer nahezu planmäßig. Leider fiel die Umfahrung der Insel „Korsika“ im Oberhauser Altrhein einem geschlossenen Wehr zum Opfer. Am Zielort bei der RG Speyer musste erst der Steg zurechtgerückt werden, bevor alle wieder festen Boden unter den Füßen fanden. Spektakulär die Umgebung unserer Unterkunft am Technik Museum Speyer. Neben dem eindrucksvollen Dom stieg eine Boeing 747 in den Himmel… Kulinarisch war der Abend im Domhof Speyer mit eigener Hausbrauerei wieder ein Genuss.

Ausgeschlafen erwartete uns eine entspannte erste Tageshälfte bis zur Mittagspause kurz vor Mannheim im PURiNO mit fußnasser Anlegemöglichkeit. Die Stadtdurchfahrt Mannheim sollte nochmal Aufregung bieten. Beiderseitige Spundwände hätten über 4 km für ungemütliche Wasserverhältnisse sorgen können, aber wir erwischten eine ruhige Phase, nur zwei Motorsportboote meinten ihre power ausprobieren zu müssen. Die haben wir dann ein bisschen eingebremst…. Die Anlegesituation beim Etappenziel Wormser RC Blau Weiß war sehr speziell. Unmittelbar nach der Nibelungenbrücke lag der Schwimmsteg direkt stromauf vor einem massiven Fahrgastschiffponton. Zusätzlich fuhren die bergfahrenden Binnenschiffe nur wenige Meter am Steg vorbei. Dank eines Helfers vom Wormser RC gelangen die Anlegemanöver trotz der ungewohnten Anlegebedingungen einwandfrei. Obwohl nicht weit weg von unserer Unterkunft ein Oktoberfestzelt aufgebaut war und wir zahlreiche Besucher in bayerischer Tracht beobachteten, zogen wir ein Abendessen in unserem Quartier, dem Alten Ruderhaus, vor.

 

Zuletzt endlich Sonne

Letzter Rudertag und das Wetter wurde bis zum Ziel beim KC Oppenheim stetig sonniger. Eine letzte Mittagsrast am hessischen Rheinstrand gegenüber dem Eicher See. Netter Plausch mit der Wasserschutzpolizei bei der Ankunft in Oppenheim und dann war abriggern und verladen der Boote auf den Hänger angesagt. Einen herzlichen Dank an Steffen, der seinen Sonntag geopfert hat, um uns von Oppenheim abzuholen und ein weiterer Dank an die Aufrigger-Crew um Johannes (2x), Marie, Bettina (2x),  Michael und Karlheinz.

Fazit: Eine aufregende Rudertour mit zahlreichen Herausforderungen für „Seeruder:nnen“ mit tollem Teamgeist, fußläufigen Unterkünften und regionaler Kulinarik. Dafür und für die hervorragende Organisation ein dreifaches Hipp-Hipp-Hipp-Hurra an Georg Lage-Gaupp sowie Johannes Magin als Revierguide vom KRV Wiking.

Teilnehmer MRSV: Alessandra Cama, Jutta Himstedt, Volker Petereit, Thomas Bör; MRC: Sabine Korger, Michael Zink, Karlheinz Neukam (TRV); TRV: Bettina Schmid; KRV: Bettina Brenke, Marie Barie, Johannes Huß und last but not least Johannes Magin.


 

Unterkünfte:  

 

Kulinarik: