
von Michael Ziller
Segeln ist für mich der Sport mit den drei F: Freude, Freunde und Fitness. Viele internationale Freundschaften sind darüber entstanden, Finnsegeln bedeutet ein Ausdauer- und Konzentrationstraining – ab 10 Knoten ist das Pumpen erlaubt – das mir auch im Alltag hilft und es bereitet große Freude und Glücksgefühle – vor Allem bei Wind und Welle.
Mit den Vorzeichen durfte ich mir aus dem Regattakalender 2024 einen Sommer im Norden zusammen stellen.
Startsignal um Mitternacht
Nach den Trainingsregatten an der Algarve und in Torbole ging es Anfang Mai als erstes zur größten Deutschen Finnregatta nach Steinhude in den gastfreundlichen SLSV. Gefolgt von dem emotionalen Highlight des Jahres, einer Einladungsregatta auf den Lofoten … die wohl erste Finnregatta nördlich des Polarkreis.
Mein Freund Filipe Silva – der die Finnsailing Academy in Vilamoura an der Algarve ins Leben gerufen hat- brachte seine Charterboote auf die Lofoten … eine abendteuerlich lange Reise für 13 Finns. Belohnt wurden wir Alle mit einer ungewöhnlich warmen Woche, atemberaubenden Landschaftsbildern gepaart mit der Zeitlosigkeit der Mitternachtssonne und einem Final Race mit Start um 24:00 Uhr.
Regattasegeln nach Gezeitenkalender
Als nächstes – mit dem eigenen Finn – die IDM in Hamburg am Mühlenberger Loch … Regattasegeln dort auf der Elbe ist nur ca. 4-5 Stunden täglich bei Hochwasser möglich. Der Blankeneser Segelclub hat sich von seiner empathischsten Seite gezeigt, Regatten bei wenig Wind, Tide und Nährstrom haben seine Besonderheiten. Nahtlos ging die Fahrt weiter nach Aarhus zum GoldCup. Aarhus ist wirklich eine Reise wert, mit einer unglaublich positiven Stimmung der dänischen Bevölkerung, seiner kleinteiligen und gut funktionierenden Altstadt, den Museen und seiner modernen Hafencity mit grandioser Architektur. Und dort im Danish Sailing Center spürt man das Bekenntnis einer Segelnation.
Und so bleibt mir ein wunderbarer nordischer Sommer mit tollen Bildern im Kopf.
Die guten Ergebnisse des ersten Halbjahres mit einem vierten Platz in Steinhude und einem ersten auf den Lofoten sind mir leider im zweiten Halbjahr nicht mehr gelungen, doch der Lerneffekt unter den Besten der Besten fühlt sich sehr gut an und so bin ich optimistisch für die Saison 2025: diesmal geht’s in Süden – bis nach Neapel.