World Masters Regatta in Libourne
Frankreich, das Land des guten Essens und Trinkens. Da war ich ja genau richtig!
Libourne ist etwas nördlich von Bordeaux gelegen. Das Städtchen an der Gironde ist sehr hübsch, unsere etwas entfernt gelegene Unterkunft mit privatem Anschluss an die freundlichen und engagierten Hauseltern inmitten der Weinreben unheimlich ruhig und mit eigenem Swimmingpool bei den heißen Temperaturen sehr gut zu ertragen. Perfekt.
Als einzige "übriggebliebene" Ruderin unserer Mastersgruppe durfte ich also unsere Vereinsfarben auf der schön gelegenen Regattastrecke vertreten. Die Organisation war super, das Willkommen war herzlich französisch, also konnten die Rennen beginnen.
Allein wäre ich dort nicht gestartet, aber nach dem erfolgreichen Abschneiden in Bled und der schönen Stimmung dort, verabredeten wir Ruderinnen einige gemeinsame Bootsbesetzungen und ich war in vier Bootsklassen an vier Tagen dabei.
Der Start war am Mittwoch mit dem Achter der Altersklasse (AK) E, im Schnitt 55 Jahre. Eine Ruderin, Jutta Lolies aus Hamm, hatte Connections zu je zwei starken Litauerinnen und Lettländerinnen, Vida, Vita, Laila und Lolita. Gemeinsam mit ihnen und zwei Würzburgerinnen, Astrid Freyeisen und Connie Drewitzki fuhren wir von Anfang an ein super Boot. Ergebnis: wir gewannen nicht nur unseren Lauf sondern fuhren auch von beiden Läufen die schnellste Zeit! 1. Sieg.
Am Donnerstag fuhren wir einen Vierer-mit Steuermann in der AK D, im Schnitt 50 Jahre. Das Boot war von der französischen Werft Falcon geliehen und gefiel uns richtig gut! Leider passte unsere Steuerfrau größentechnisch nicht in den Sitz, so dass wir Ersatz suchen mussten und auch rasch fanden. Das Boot lief, wir waren sehr begeistert im Rennen und gewannen! 2. Sieg.
Am Freitag ging es im Doppelvierer weiter, AK F, im Schnitt 65 Jahre (ja, man altert schnell im Rudern!). Hier hatte ich das Glück, dass zwei in der Mannschaft meinen Ruderstil kannten und wir die dritte einfach "überzeugten", mit uns diesen Stil zu fahren. Es war das anstrengendste und knappste Rennen, und: 3. Sieg.
Langsam wurde es mir unheimlich: sollte ich die 100% schaffen?
Der Samstag brachte den Doppelzweier der AK F: zusammen mit Connie aus Würzburg fuhren wir einen etwa 25 Jahre alten Empacher, der leider auch so aussah. Egal: Einmal ordentlich geputzt, Loch vom Empacher noch flicken lassen, setzten wir uns rein und: lief! 4. Sieg.
4 Siege in 4 Rennen = 100 Prozent! Unglaublich schön!
Natürlich wird es mit wachsender Anzahl der Rennen schwieriger, alle zu gewinnen, aber es gibt so viele Regatten, von denen ich schon sieglos nach Hause kam, so dass diese 100% für mich etwas besonderes bleiben werden. Und, nie zu vergessen: ich saß ja nicht alleine im Boot!
Damit enden die 1.000 Meter-Rennen für dieses Jahr und ich wünsche mir sehr, dass wir im nächsten wieder zusammen mit ein paar mehr "Bayern"-Masters die Regattaplätze der Welt erobern werden.
Claudia Haßmann