Welche Freude man praktisch „vor der Haustür“ genießen kann, hat sich wieder am letzten Wochenende am Waginger See bei den Regatten „Dr. Albert-Balthasar FinnFight“ und „Waginger O-Jollen-Regatta“ (mit Anhänger von München nur eineinhalb Autostunden entfernt) gezeigt.
Drei MRSV Jollensegler – Guido Gebhard, Wolf Rüdiger und ich (mit Melita) - haben uns am Freitag auf den Weg gemacht und wurden freundlichst von den sehr hilfsbereiten Clubmitgliedern aufgenommen, so dass Boote, Zelte und Wohnmobile auf dem weiträumigen Vereinsgelände aufgebaut werden konnten, rechtzeitig für die Sundowners und das leckere italienisch-orientierte Abendendessen im Vereinsrestaurant. Das herrlich warme Wetter (das fürs ganze Wochenende bestehen blieb) hat auch seinen Beitrag geleistet, um die Stimmung angenehm abzurunden.
Samstag war eher SUP- und Badetag, nach einem Startversuch für die 17 Finns und 19 O-Jollen war es ganz klar, dass der Wind einfach nicht mitspielen wollte. Trotzdem wurde es ein schöner Tage voll guter Laune, mit abendlichem Grillfest mit gespendetem Bier vom Fass und traditioneller Livemusik. Spätestens hier merkte man die Nähe zu Österreich: der Name „Moser“ tauchte wiederholt auf, sei es als Regattateilnehmer, Bierspender, Gewinnpreissponsor (edle Traditionsjanker für die ersten Zwei jeder Bootsklasse, und Moserweine für die Teilnehmer)!
Am Sonntag war die Startbereitschaft auf 09:00h festgesetzt um vom Morgenwind zu profitieren, der dann tatsächlich um circa 09:30h kam und sich richtig schön aufbaute. Beim ersten Start war es ganz ordentlich, mit angeblich 5Bf und leicht böigem und drehendem Wind. Ich konnte relativ frei starten und hatte das Glück, die richtigen Dreher mitzunehmen zu können und selber überrascht, als ich an der ersten Tonne in Führung lag und die Position auch bis Ende der Wettfahrt halten konnte. Guido konnte einige Boote hinter sich lassen und landete auf dem 11 Platz. Wolf hatte leider Pech mit der Ausrüstung und musste sich nach einem hervorragenden Start mit dem 7. Platz zufriedengeben. Diese technischen Probleme konnte er leider nicht auf dem Wasser ausräumen und daher an den folgenden zwei Wettfahrten nicht mehr teilnehmen, für ihn war die Regatta somit leider schon nach der einen Wettfahrt zu Ende.
Wettfahrt Nummer zwei fing mit etwas weniger Wind an, nach einem nur mittelmäßigen Start konnte ich mich aber nach vorne kämpfen, so dass ich in der ersten Runde auf Platz 3 lag und dann als Zweiter durchs Ziel ging. Hier ist zu erwähnen, dass der Gewinner dieser Wettfahrt Walter Mai war, deutscher Olympiasegler im Finn von 1972 und nicht weniger als 85 Jahre alt! Walter gewann auch die nächste Wettfahrt, und war damit Erster der Gesamtwertung. Hut ab, dieser äußerst versierte und dennoch stets bescheidene Herr verdient vollen Respekt! Guido erreichte sowohl in dieser als auch in der nächsten Wettfahrt, somit auch in der Gesamtwertung den 10. Platz
Neu für mich war, die dritte Wettfahrt als Gesamtführer zu starten, aber leider konnte ich die Position nicht halten. Bei abflauendem und stark drehendem Wind hatte ich einen schlechten Start und konnte nur als Vierter nach abgekürzter Wettfahrt die Ziellinie erreichen. Nichtdestotrotz war ich sehr zufrieden mit meinem 2. Platz in der Gesamtwertung und empfinde es als eine Ehre, den Platz hinter Walter Mai ersegelt zu haben!
Die Preisverteilung erfolgte zügig und mit den schon erwähnten Sachspenden reichlich bestückt, außer Jacken, Wein und Süßigkeiten gab es auch eine Auswahl von Käsen einer lokalen Molkerei. Wir konnten uns rechtzeitig in den Wochenendheimkehrerverkehr stürzen und waren vor Sonnenuntergang wieder zuhause, zufrieden mit meinem Ergebnis und dem gelungenen kleinen Urlaub!
All the best,
Craig